Getriebe

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Das Getriebe hat die Aufgabe die Kraft vom Motor mittels Untersetzung auf die Räder zu übertragen. Über die Gänge können verschiedene Übersetzungen, passend zur Anforderung ausgewählt werden. Ein (Moped)Getriebe besteht grundsätzlich aus 2 Wellen, der Hauptwelle und der Vorlegewelle. Neben den Wellen sind die Zahnräder noch ein essentieller Bestandteil, hier gibt es fest- und Losräder. Die Zahnräder der Vorlegewelle sind fest mit der Welle verbunden und drehen sich nur mit der Welle selbst. Die Zahnräder der Hauptwelle sind nicht fest mit der Welle verbunden und drehen sich unabhängig voneinander. Durch die Verbindung eines der Losräder mit der Hauptwelle durch das Einrasten des Ziehkeils oder der Klauenkupplung entsteht eine Kraftschlüssige Verbindung beider Wellen mit der entsprechenden Übersetzung. Unsere Mopedgetriebe sind generell unsynchronisiert! Unabhängig von der Anzahl der Gänge kommen zwei verschiedene Konstruktionen zum Einsatz:

Klauenschaltung im Detail

Klauenschaltung Probleme

Grundsätzlich sind Klauenschaltungen sehr robust. Schwachstelle ist hier eher die Ausführung der Schaltkulisse, welche aber Herstellerabhängig ist. Bei Kreidler habe ich da noch kein Problem gehabt. Meist brechen teile der Klauen aus oder die Mitnehmer der Schaltmuffen werden rund, wodurch der Gang nicht mehr hält. Hier hilft nur Ersatz oder sehr gute Schweißkenntnisse.

Ziehkeilschaltung im Detail

Ziehkkeilgetriebe, Zündapp ZR 20

Der Ziehkeil (1)wird nach innen oder außen gedrückt. Die Kugeln (6) presst es dadurch in die Aussparungen des Zahnrades und stellen eine formschlüssige Verbindung von Getriebeantriebswelle und Zahnrad her. Leerlauf: Wird der Ziehkeil zwischen zwei Rasten gezogen, werden die Kugeln in den Zahnradaussparungen wieder frei. Das Zahnrad hat keine Verbindung mehr zur Getriebeabtriebswelle und der Gang ist raus.







Ziehkeilschaltung im Schnittbild



  1. Ziehkeilwelle
  2. Abtriebswelle
  3. Sicherungsring 20
  4. Anlaufscheibe ø 20/32 mm
  5. Losrad für 1. Gang (z = 44)
  6. Kugel 7 II (je Zahnrad 3 Stück)
  7. Distanzscheibe ø 24/35 mm (1 mm dick; bei letzter Scheibe Dicke nach Bedarf)
  8. Losrad für 2. Gang (z = 39)(für 4-Gang-Motor)
  9. Losrad für 3. Gang (z = 36)(für 4-Gang-Motor)
  10. Losrad für 4. Gang (z = 34)(entspricht Losrad für 3. Gang im 3-Gang-Motor)
  11. Sicherungsring 24
  12. Kugel 4 III
  13. Schnurfeder
  14. Kugellager 6004
  15. Axialspiel


File:Schaltkreuz.jpg|frame|Ziehkeil ohne Kugeln File:Gang2.jpg|frame|2. Gang Kraftschlüssig


Ziehkeilschaltung Probleme

Grundsätzlich ist eine Ziehkeilschaltung sehr robust, da nur wenige Teile großer Belastung ausgesetzt sind. Diese sind im speziellen die Kugeln und der Ziehkeil selbst. Sollte es aber zu übermäßigem Verschleiß kommen hat man viel Ärger. Gänge halten nicht mehr oder wollen erst gar nicht einrasten. Abgeplatzte Kugelteile fliegen im Getriebe herum und verursachen Schäden an Lagern, Gangrädern und der Kupplung. Der Tausch ist meist sehr Arbeitsaufwändig. Nur bei Simson M531/M541 Motoren lässt sich mit einem Spezialwerkzeug der Ziekeil ohne Öffnen des Motors wechseln.Zum Menü